Ich
hatte mir bei der Gartenarbeit einen Bandscheibenschaden zugezogen und der
Doktor hatte mir sechs Wochen strenge Bettruhe verordnet. Die furchtbaren Schmerzen,
die jede Bewegung verursachte, ließen mich die Anweisung des Arztes willig
befolgen. Also verbrachte ich die
Stunden auf dem Rücken liegend und zur Decke starrend. Meine Augen waren
ständig müde, verursacht durch die Schmerzmedikamente und die Muskelentspannungsmittel.
So konnte ich kaum etwas lesen.
Du bist für deine Kirche nutzlos, so schien es mir. Irgendwann bat ich meine
Frau, mir die Namensliste unserer Mitglieder zu bringen, um jetzt, wo ich Zeit
hatte, für jeden Einzelnen zu beten. Es dauerte zwei volle Stunden. Das war
keine besonders fromme Tat, sondern Frustration und Verzweiflung über meinen
Zustand. Aber gegen Ende meiner Genesung sagte ich zum Herrn: „Du weißt, diese
Gebetszeiten sind mir richtig an´s Herz gewachsen. Aber, wenn ich jetzt wieder
arbeiten gehen kann, werde ich dafür keine Zeit mehr haben.“
Und plötzlich hörte ich die leise Stimme des Heiligen Geistes: „Dummkopf“
flüsterte er zart, „in deinem gesunden Zustand stehen Dir dieselben 24 Stunden
zur Verfügung. Die Not mit Dir, mein lieber Herbert ist die, wenn es Dir gut
geht, dann denkst Du, Du kannst alles alleine regeln; als du krank warst,
wusstest du, ohne meine Hilfe kannst Du nichts tun.“
Wenn Du denkst, dir sind alle Werkzeuge aus der Hand genommen worden. Bleib entspannt:
Nichts liebt Gott mehr, als mit Dir im Gebet Zeit zu verbringen. Und in dieser
Zeit bewegt der Himmel, was die Erde nie tun könnte.
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